Donnerstag, 7. November 2019

Sind Verlage wirklich so reich?

Tatsächlich kann man fast jeden x-beliebigen Verlag fragen: Die verweisen allesamt auf die viel zu vielen Einsendungen von Manuskripten, Man habe gar nic ht die Möglichkeit, alle Manuskripte zu veröffentlichen. Da kommen Woche für Woche 100 oder gar 200 Manuskripte. Die kann man wirklich nicht alle so gründlich bearbeiten, wie sie es verdient hätten. Außerdem kann man wirklich nur ein paar ganz Wenige tatsächlich übernehmen.

Ist das wirklich so, oder ist das eine Schutzbehauptung?

Wenn all diese Verlage wirklich so viele Manuskripte bekommen würden, müssten sie ja nur die wirklich Allerbesten übernehmen und veröffentlichen. Allerbeste heißt, die Manuskripte, die am meisten Erfolg, sprich Umsatz, versprechen. Dann wären all diese Verlage stinkreich und hätten ausschließlich Bestseller in ihrem Sortiment.

Tatsächlich werden Jahr für Jahr hunderttausende Bücher im deutschsprachigen Raum neu veröffentlicht. Und das durch eine überschaubare Anzahl von Verlagen. Damit sind alle diese Bücher erste Sahne, richtig gut und bringen den Verlagen den erhofften Geldsegen. Sie haben ja schließlich nur die Besten der Besten ausgewählt und mit ihrem Allerbesten aus Layout und Lektorat veredelt. Da müssen diese Edelprodukte einfach hervorragend laufen.

Auf der anderen Seite hört man immer wieder, dass der Buchhandel immer weiter in die Knie geht, immer mehr notleidend wird. Das läge dann am Internet, am Kino, am Fernsehen und dem ganzen anderen modernen Quatsch. Das liegt bestimmt nicht an den Büchern, weil, die sind ja ganz hervoragend.

Wie passt das aber zusammen? Auf der einen Seite produziert die Bücherwelt unanfechtbar gute Bücher, die von nichts in Frage gestellt werden können, auch nicht durch die modernen Medien. Ein gutes Buch ist eben ein gutes Buch. Auf der anderen Seite jammern dieselben Verlage über stark rückläufige Umsätze und können trotz Buchpreisbindung noch nicht einmal ihre Kosten decken.

Wo also liegt der Fehler?

Herzlichst

Ihr BPD

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